Pressetext

Wie in den vorangegangenen Werkgruppen bezieht Rappenecker seine Bildquellen aus dem Bereich der Massenmedien und des Konsums. Die 'Subtitles' haben ihren Ursprung im bewegten Bild, d.h. in Spielfilmen unterschiedlicher Genres. Der Künstler entnimmt ihnen Standbilder mit den begleitenden englischen Untertiteln und verfremdet sie mit dem Computer. Der grundlegende Eingriff in der Bearbeitung besteht dabei darin, dass er die Standbilder einer virtuellen Bewegung unterzieht. Als Ergebnis entstehen vollkommen abstrahierte, amorphe oder geometrische Bilder, die in ihrem Farben und Formenspiel optisch wie konzeptionell auf die Tradition der Farbfeldmalerei und des abstrakten Expressionismus verweisen. Die als Referenz zur jeweiligen Filmszene beibehaltenen Untertitel stehen dabei in einem Spannungsfeld zum visuellen Resultat.
Im Unterschied zu der vorangegangenen Werkserie der "Screen Paintings", in denen das originale Bild noch eindeutig lesbar war, lösen die 'Subtitles' den Bedeutungszusammenhang der ehemals narrativen "Botschaften" auf und eröffnen dem Betrachter vollkommen neue Dimensionen und weite Assoziationsräume.
Die farbenprächtigen Erzeugnisse sind nicht auf Leinwand gemalt, sondern als Fotografie ausbelichtet. Sie verstehen sich sowohl inhaltlich wie technologisch als Link zu unserer Zeit, die geprägt ist einerseits vom Kalkül und der Ästhetik der Unterhaltungsindustrie, andererseits nach wie vor von den Emotionen, Sehnsüchten und Mythen des Menschen.


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SUBTITLES
(Auswahl)
2002

Lambda Print, Diasec
Masse variabel